Foto: Jana Gaunitz

 Ich habe den Weinberg
neu angelegt,
du gabst mir von oben
das Zeichen.
Nun ernte ich Wein
aus den Früchten der Liebe
vollmundig und reif.

Der Becher gefüllt mit
perlendem Leben,
rubinrot leuchtendes Elixier.
Ich hebe das Glas
in Dankbarkeit
 und trinke es aus bis zur Neige.

© Gerti Kurth






 







Berge, Seen…….
Ich reise in die Erinnerung
und bleibe
an der Sehnsucht hängen.

Weißt du noch?
Wochenlang haben wir Pläne gemacht. Wochenlang darüber diskutiert, wohin unsere Reise gehen soll. Du wolltest ans Meer, in die Sonne. Ich wollte wandern im Hochgebirge, die Stille und Einsamkeit spüren.
Trotzdem haben wir immer eine Lösung gefunden, die uns beide zufrieden stellte.
Erinnerst du dich?
Unser größter Wunsch war Afrika. Abend für Abend, im Schein der Kerzen, schauten wir uns Reiseberichte an, rechneten, planten die abenteuerlichsten Routen. Ich habe alles vor mir gesehen und am schönsten waren deine strahlenden Augen, wenn wir uns ins Uferlose verstiegen. Afrika würde uns alles bieten. Berge und Meer, Wildnis und Abenteuer, die schönsten Nationalparks mit ihren Tieren.

„Es wird teuer“ hast du gesagt. „Wir schaffen das“ meinte ich. „Es ist unser Traum“.

Doch dann… ist er zerplatzt.
Irgendwann ließ er sich nicht mehr verwirklichen, weil du gegangen bist. Hast mich zurück gelassen mit unseren Sehnsüchten, unseren Träumen.
Nichts ist geblieben.

Nur dein Bild, Augen, die mich anschauen, als wollten sie mich trösten
mit der Erinnerung an einen wunderschönen, gemeinsamen Traum.

Heinz + 11.11.07






Malerin: Gertrude Schneider



Traumtänzer

Ein Traumtänzer bist du.
 Du fängst die Sonne ein,
  wenn sie schon untergegangen ist.
Du malst den Regenbogen bunt,
 wo Andere nur das Dunkel sehn.
  Und aus dem Schneckenhaus baust du ein
Wolkenkuckucksheim.

Dich küsst der Morgentau
weil du der Nacht die Schwärze nimmst.
Und jeder Tag schenkt dir ein neues Lied.
  Ein Traumtänzer bist du,
doch eben das macht dich so liebenswert.

© Gerti Kurth

Wolkenhimmel

Ich male dir den schönsten Wolkenhimmel,
versetzt mit blau und weißen Schafen drin.
Ich häng ihn über uns und ein Gewimmel
von gelb und rot mal ich ins Bodengrün.

In deinen Augen leuchten tausend Sonnen,
ich fange sie für kalte Tage ein.
Die Sommerzeit hat grade erst begonnen
und deine Lippen sind wie junger Wein.

© Gerti Kurth

Nur für dich

Nur für dich
leg ich die Ungeduld
zunächst mal auf die Seite
und baue eine Warteschleife ein.

Nur für dich
verfrachte ich mein Feuerherz
ins Tiefkühlfach
bis du der Kälte überdrüssig wirst.

© Gerti Kurth

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Manchmal

Foto Community Carmen Witzmann 

 

Manchmal
möcht ich
Gedichte schreiben
mit Worten
die noch nicht
geboren sind.

Manchmal
schlüpf ich
in Kinderschuhe
mit Träumen
die das Alter
schon vergessen hat.

Manchmal
füll ich
den leeren Becher
mit meiner Lust
und reiche ihn
dem schönsten
aller Tage.


© Gerti Kurth